Als wir einen Namen für unsere Schule suchten, war es unser Ziel, einen identitätsstiftenden Namen zu finden, der unsere Schule als eine eigenständige, staatliche Schule von unserer Nachbarschaft der Alsterdorf-Stiftung, der dazugehörigen „Bugenhagenschule“ und weiteren sich an der Alsterdorfer Straße befindlichen Schulen eindeutig abgrenzt.
Sie waren damals auch eingeladen worden, sich an dieser Namenssuche zu beteiligen. Aus den zahlreichen und unterschiedlichen Vorschlägen auch von unseren Schülern, dem Kollegium und den Eltern, die bei uns eingegangen sind, wurde der Name „Kurt Juster“ ausgewählt. Kurt Juster war der Gründer des Elternvereins „Leben mit Behinderung“. Mit Wirkung vom 1.5.2008 dürfen wir uns „Kurt-Juster-Schule“ nennen.
Kurt Juster (1908 – 1992)
1908 in Berlin geboren
Schauspieler am deutschen Theater in Berlin und Düsseldorf, Leiter des Kabaretts „Die Kiste“, u.a. Initiator mehrerer Kabaretts und deren künstlerischer Leiter, Arbeit als Dramaturg
1932 Rückzug aus dem Theater- und Kabarettleben
1932/ 33 Eintritt in das Teppichhandelsgeschäft seines Onkels in Berlin
1936 Emigration nach Schweden wegen rassischer Verfolgung
Dort erlernt er die schwedische Sprache, arbeitet als Journalist und verfasst Artikel über das nicht-nazistische Deutschland.
Kurt Juster hat drei Kinder, die Tochter Nina ist spastisch gelähmt. Die Unterstützung seiner behinderten Tochter und anderer behinderter Menschen wird seine Lebensaufgabe. Er ist Mitbegründer und später Vorsitzender der schwedischen Vereinigung für Körperbehinderte und gibt Anstöße für die Gründung zahlreicher Vereine zur Förderung spastischer Kinder. Auf seine Initiative hin wird 1953 in Göteborg das erste Behindertenheim Schwedens mit Kindertagesheim, Kindergarten und Schule gegründet.
1956 Rückkehr mit seiner Familie nach Deutschland
Teppichhandel in Hamburg. Engagement für behinderte Kinder: Kurt Juster schafft es, ein breites Netzwerk von Medizinern, Politikern und einflussreichen Personen aus der Wirtschaft für seine Idee zu gewinnen, um Hilfseinrichtungen in Deutschland zu initiieren.
1961 Vernachlässigung und schließlich Konkurs seines Teppichhandels
1961 – 1966 Beschäftigung bei verschiedenen Firmen
1967 – 1972 leitet er als Vorstand und Geschäftsführer den von ihm gegründeten Verein zur Förderung und Betreuung spastisch gelähmter Kinder (heute: Leben mit Behinderung) und ist einer der Begründer des Bundesverbandes für Körper- und Mehrfachbehinderte. Publikationen zur Lebenssituation von Körperbehinderten
1976 Rückkehr nach Schweden mit Tochter Nina
1979 Bundesverdienstkreuz 1. Klasse der BRD für sein Engagement für körperbehinderte Menschen
1992 Tod in Göteborg