Ausgangsslage:
Was bedeutet kompetenzorientiertes Lernen unter Berücksichtigung unserer Leitidee „Bündelung der Kompetenzen aller Teammitglieder und Eltern zur bestmöglichen Förderung der einzelnen Schülerinnen?“
An unserer Schule fördern wir…
- Schülerinnen/ Schüler mit primär diagnostiziertem Förderbedarf in der körperlichen und motorischen Entwicklung,
- Schülerinnen/ Schüler mit zusätzlichem Förderbedarf Geistige Entwicklung, Lernen, Sprache, Verhalten, Wahrnehmung und Konzentration,
- Schülerinnen /Schüler mit schwersten Behinderungen, deren umfangreiche Pflege als pädagogischer Auftrag verstanden wird und zum Standard gehört,
- Schülerinnen/ Schüler mit Autistischen Spektrumsstörungen (ASS),
- Schülerinnen/ Schüler mit unklarer Genese, für die Regelklassen eine Überforderung darstellen und die dort nicht entsprechend gefördert oder gar integriert werden können.
Diese Tatsache stellte uns vor große Herausforderungen, denn wir wollten dem Anspruch des individualisierten Lernens mit dem Ziel der Selbständigkeit sowohl in der körperlichen und motorischen als auch in der kognitiven Entwicklung weiterhin täglich gerecht werden, wie wir es auch in den Förderplänen verankert hatten.
Und daraus resultieren für uns folgende Leitgedanken:
Wir haben schon seit langem klassenübergreifende Differenzierungskurse in den Fächern Deutsch und Mathematik ab Klasse 5 eingerichtet und Englisch ab Klasse 8; außerdem gibt es den „Fachtag“ in der Oberstufe, der für die homogen zusammengesetzten Lerngruppen basale, lebenspraktische und kognitive Angebote bereit hält. Seit 2012 gibt es zusätzlich einen „Projekttag“, der das kompetenzorientierte Lernen in den Mittelpunkt stellt. Hier arbeiten die Schülerinnen/ Schüler fächerübergreifend und je nach individuellen Voraussetzungen sehr selbständig und verantwortungsbewusst.
Überhaupt rückt das Kompetenzlernen in allen Stufen immer mehr in den Mittelpunkt der unterrichtlichen Tätigkeit. Zunächst steht für unsere Schülerschaft in der Unterstufe die Förderung der personalen und sozialen Kompetenzen im Vordergrund, insbesondere Selbsttätigkeit, Neugier, Ausdauer und Eigeninitiative sowie die Befähigung, Konflikte auszutragen und die Bedürfnisse der Mitschüler zu verstehen. In der Mittel-und besonders in der Oberstufe nimmt der fachliche und methodische Kompetenzerwerb dann einen höheren Stellenwert ein.
Die bisherige Praxis hat uns davon überzeugt, dass wir mit dieser Vorgehensweise unsere Schülerinnen und Schüler noch besser fördern und wir sie noch gezielter auf ihr Leben vorbereiten können.
Die bereits bestehenden organisatorischen Rahmenbedingungen bilden die idealen Voraussetzungen für die Umsetzung dieser Überlegungen:
Die Klassen der Unter-, der Mittel- und Oberstufe werden jeweils in einem Haus untergebracht. Innerhalb dieser „Stufenhäuser“ werden dann an einzelnen Tagen zu bestimmten Unterrichtsstunden klassenübergreifende Angebote gemacht.
Diese Organisation erfordert eine intensive Kooperation der Klassenteams. Daher treffen sich alle Klassenteams der jeweiligen Stufenhäuser einmal monatlich zu sog. Häuserkonferenzen und gestalten darüber hinaus eigene Fortbildungen z. B. zum kompetenzorientierten Unterricht, zum kompetenzorientiertem Förderplan u.a.
Die Koordinatorinnen der drei Stufen gestalten, koordinieren und organisieren gemeinsam mit der Schulleitung diese Schulentwicklungsprozesse. Unterstützt werden sie darüber hinaus in regelmäßigen Konferenzen von den Leitenden Therapeutinnen und Erzieherinnen.
Diese Überlegungen und die sich daraus ableitende Fragestellungen werden in allen Gremien der Schule erörtert und abgestimmt, finden Eingang in die Zielleistungsvereinbarungen und werden dann umgesetzt.